Kultur

Sega: Die traditionelle Musik

Die Bewohner dieser Insel lieben und leben zu gleich ihre Musik. Ihre Musik ist Ausdruck von Lebensgeist und Kultur.

Die ursprüngliche Sega besteht aus drei unzertrennlichen Bestandteilen: der Musik, dem Tanz und der kreolischen Sprache.
Es werden drei Grundinstrumente gespielt: die Ravane (bestehend aus der Haut eines Zicklein, die über einen Holzreifen von 70 bis 80 cm Durchmesser gespannt wird), der Maravane (eine mit Körnern gefüllte Metallbüchse) und der Triangel (besteht aus Metall und wird auf seinen drei Seiten mit einem Metallstab geschlagen).

Ursprünglich war die Sega die Musik und der Tanz der Sklaven auf Mauritius. sie ist jedoch bis heute ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität der kreolischen Bevölkerung geblieben. Die Sega verbindet, wie die die kreolische Sprache, die unterschiedlichen Kulturen auf Mauritius.

RadioMoris bietet Nonstop-Sega-Musik aus Mauritius mit einem interessanten Mix aus klassischer und moderner Sega. Die zeitgenössische Sega bedient sich modernster elektronischer Musikinstrumente.

Verschiedene Musiker haben aus der Verbindung von Sege und Reggae einen neuen Musikstil namens "Segae" kreiert. Diese neue Musikrichtung erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit.

Als einer der letzten großen, klassischen Sega-Sänger wird der 1992 verstorbene Ti Frère verehrt. Seine Musik mit traditionellen Instrumenten und poetischen Texten, rund um den ursprünglichen Inselalltag, über die Hoffnungen der Menschen, die Liebe und über die Leidenschaft zu seiner Heimat Mauritius, ziehen noch heute die Zuhörer in seinen Bann.

Die traditionelle Sega ist ein musikalisches Spiegelbild der eigenständigen Entwicklung der kreolischen Kultur auf Mauritius. Diese Musikform mit ihren typischen Instrumenten ist in keinem anderen Afrikanischen Land bekannt. Heute kann man deshalb davon ausgehen, dass sich die Sega zu Sklavenzeiten, durch die Vermischung unterschiedlicher Musiktraditionen der Sklaven entwickelt hat.

Beim Tanz umwerben sich hüftschwingend Mann und Frau zu den exotischen Klängen der Sega. Die Frauen tragen dabei weite, farbenrohe Röcke und taillenfreie Oberteile. Die Männer tragen knielange, enge Hosen mit mit einem weiten, langärmeligen Hemd. Schuhe werden keine getragen. Fast jedes Hotel auf Mauritius veranstaltet regelmässig Segaabende. Oft in romantischer Stimmung bei einem Lagerfeuer am Strand.

Die Kultur

Zur Kolonialzeit prägten die wohlhabenden Plantagenbesitzer, Einwanderer aus Europa, das kulturelle Leben auf Mauritius. Literatur, Musik und Malerei waren zu diesem Zeitpunkt ein Importgut. In dieser Zeit betrachteten die gebildeten Mauritier Frankreich als den Mittelpunkt des kulturellen Schaffens.

Ab dem 20.Jahrhundert entwickelte sich auf Mauritius langsam eine eigenständige Kultur. Der multikulturelle Reichtum der Insel war ein guter Nährboden für neue Stilrichtungen und Ausdrucksformen, welche einen wichtigen Beitrag bei der Suche nach der eigenen kulturellen Identität lieferten. Die Wurzeln dieser neuen und vielfältigen Kulturidentität liegen in den Traditionen aus Afrika, Asien und Europa.

Heute pflegen die unterschiedlichsten Volksgruppen auf Mauritius wieder vermehrt ihre Traditionen. So unterrichten Tanzschulen die traditionelle Sega, wie auch den indischen Tanz, oder das klassische Ballet. Auch die Chinesische Oper wird gepflegt.

Die verschiedenen Kulturaktivitäten werden von den unterschiedlichen, staatlich unterstützen ethnischen Zentren, gefördert.

Essen und Trinken

Was Essen und Trinken angeht, haben Mauritius-Urlauber wahrhaftig die Qual der Wahl. Denn nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch gesehen ist ein Urlaub auf Mauritius eine Weltreise. Jede Bevölkerungsgruppe hat die Küche der Insel um eigene Rezepte bereichert.

Typisch für Mauritius sind vor allem die kreolischen Restaurants mit ihren scharfen Curry-Gerichten. Man kann aber auch in allen Städten der Insel indisch, chinesisch und französisch essen gehen. Viele Häuser bieten die Spezialitäten mehrerer Esskulturen an. Dazu kommen spezielle Restaurants für Fisch und Meeresfrüchte. Und auch wer keine Lust auf Experimente hat, findet immer einen Italiener oder ein Steak- und Grillhaus.

Zum Mittagessen öffnen die meisten Restaurants gegen 11.00 Uhr und schließen um 17.00 Uhr. Da auf Mauritius abends viel früher gegessen wird als beispielsweise in den Mittelmeerländern, schließen die meisten Gaststätten bereits gegen 22.00 Uhr.

Die wichtigsten Grundnahrungsmittel der Mauritier sind Reis und Fisch, vor allem Thunfisch, Makrelen und Dorade. Überall auf der Straße kann man scharfe Snacks auf die Hand erwerben, beispielsweise die Samoussa, mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen. Sehr lecker!

Wichtige Daten im mauritianischen Kalender

Cavadee (Mitte Januar)

Cavadee wird von Hindus Tamilischen Ursprungs gefeiert. Zu Ehren von Kartikeya, des älteren Sohnes von Siva.
Dieses Fest ist eines der eindrucksvollsten Hindu-Ereignisse: hingebungsvoll, die Zungen, Backen und Körper mit Nadeln und Haken durchstochen tanzen sie wie in Trance den Weg bis zum Tempel. Dabei tragen sie den `Cavadee' - eine Arche aus Holz mit Blumen und einem Topf Milch an jedem Ende. Der Cavadee wird vor der Gottheit im Tempel niedergelassen. Trotz des langen und heissen Marsches, sollte die Milch dabei nicht gerinnen.
Der Opfergang kann sehr beschwerlich sein, da sich die Tempel manchmal an Berghängen befinden.

Holi (Fruchtbarkeitsfest)

Bei diesem Frühlingsfest, das seinen Ursprung hauptsächlich im nördlichen Teil Indiens hat, spielt das Feuer eine zentrale Rolle. Die Menschen tanzen um Scheiterhaufen, in deren Flammen ein Krug mit Getreide und verschiedene Früchte verbrannt werden. Zum Abschluß wird Milch in das Feuer gegossen. Diese Riten sollen die Fruchtbarkeit der Natur, zugleich aber auch deren Vergänglichkeit und die Notwendigkeit der Reinigung symbolisieren. Die Gläubigen nehmen anschließend die Glut des Feuers mit nach Hause, um sich und ihre Familien vor Unheil zu schützen.
Es ist ein sehr farbenfrohes Fest bei dem sich die Hindu am gegenseitigen Austausch um am feiern erfreuen.

Maha Shivatree (Februar-März)

"Die grosse Nacht von Siva." Gläubige Hindu pilgern zu Fuss von überall auf der Insel in Richtung des heiligen See von Gran Bassin. Normalerweise tragen sie dabei ein `Kanwar' - leichte hölzerne Wagen voller Blumen.
Beim Grand Bassin sammeln die Pilgerer heiliges Wasser, welches rituell über die Statue von Siva geleert wird. Dies ist eine Nachahmung des klassischen Mythos, wonach Sivas Hals gekühlt werden musste, nachdem er Gift aus dem Meer getrunken hatte um die Menschen zu verschonen. Das Meer war während der Entstehung des Universums giftig geworden.

Divali (Oktober)

Gefeiert wird die Heimkunft von Rama nach seinem Sieg über Ravana. Es erinnert auch an die Zerstörung von Krishna durch den Dämon Narakasuran.

Tonlämpchen mit Öl werden innerhalb und vor jedem Hinduhaus angezündet und verwandeln die Insel in ein Märchenland aus flackernden Lichtern.